In 80.000 Schritten um die Welt – Von Irland nach Spanien
Kapitel 4: Mea Culpa. Auf dem Weg von Irland nach Spanien lasse ich große, stolze Länder aus. So Frankreich, Portugal und Italien. Dennoch bin ich in Italien gewesen, um zwei Zwergstaaten zu besuchen: San Marino und Vatikanstadt. Meine etwas seltsame Reiseroute in diesem Kapitel führt von Irland über UK, San Marino, Vatikanstadt, Ungarn nach Spanien. Von hier ist es bis Marokko nicht weit.
Irland
Der irische Pavillon ist wenig spektakulär, die Präsentation der Insel grundsolide. Er gewinnt allerdings am Ende – im grünen Auditorium spielen irische Musiker, direkt daneben kann sich der Besucher von irischen Konzepten der Zukunft überzeugen. Wenig spektakulär muss nicht langweilig sein.
UK / Northern Ireland
Spektakulär dagegen ist die Architektur des UK-Pavillons. Inhaltlich bin ich enttäuscht, da mir die Displays auf dem Weg in die Artificial Intelligence Hall, wo die Besucher mit ihren Begriffen zu der von einem Algorithmus koordinierten Fassade beitragen können, leicht zusammengewürfelt erscheinen. Künstliche Intelligenz (AI) und Weltraum sind die beherrschenden Themen des Pavillons.
Die erwähnte Fassade lehnt sich an das Projekt von Stephen Hawkings „Breakthrough Message“ an. Die von den Besuchern gewählten Begriffe bilden, dank AI, stetig wechselnde Poems. Ein außergewöhnliches Konzept mit einer starken Botschaft: Künstliche Intelligenz wird künftig unser Leben bestimmen.
San Marino
Der nur 61 Quadratkilometer große Staat mit 34.000 Einwohnern definiert sich stolz über Lebensqualität, Kultur und touristische Highlights. Gleichzeitig versucht San Marino, Investoren zu gewinnen. Ein sehr angenehmer Auftritt.
Vatikanstadt
Für mich eine große Überraschung, dass der Heilige Stuhl (Holy See) einen eigenen Pavillon hat, der direkt neben dem Pavillon der Muslim World League liegt. Die naheliegenden Themen des Vatikans sind Brüderlichkeit, interkulturelle Verbindungen und Frieden auf der Welt. Dabei steht der Dialog zwischen den Religionen im Fokus. Bemerkenswerter Auftritt.
Ungarn
Ich hatte vom ungarischen Auftritt gelesen und bin entsprechend neugierig. Imposante Architektur. Der Pavillon lädt Besucher ein, interaktiv die Wasserressourcen und die einzigartige Balneologie des Landes zu erleben, ohne mit Wasser in Berührung zu kommen.
Interessant aufbereitet. Die Besucher folgen dem grünen Fluß.
Insgesamt ein Auftritt, der über dem Durchschnitt liegt. Zum Farewell wird ungarisches Mineralwasser verteilt und der Besucher eingeladen, ein Bad im “Pool” zu nehmen und schöne Bilder zu genießen.
Ungarn hat 98 zertifizierte SPAs mit kurativer Kraft – einzigartig auf der Welt.
Spanien
Auf der EXPO 2020 sind Österreich und Spanien fast Zwillinge – der spanische bunte Kegel-Pavillon hat allerdings eine attraktivere Innengestaltung als Österreich. Die Hülle ist komplett aus wiederverwertbaren Materialien gefertigt. Ein Schachbrett unter einer großzügigen Kuppel mit interessanter Ausstellung im Wartebereich begrüßt die Besucher, die dann einen Rundweg nach unten antreten, begleitet von einem überdimensionalen Licht -und Sound-Kunstwerk mit dem Titel „Dynamo“.
Die dann beginnenden interaktiven Ausstellungsräume über die Highlights spanischer Technologie sind super dunkel, mir zu dunkel. Ein Highlight ist der Super High Speed Zug „Zeleros“, der die Strecke Barcelona – Paris in 1:32 zurücklegen kann, schneller als ein Flugzeug.