In 80.000 Schritten um die Welt – D A CH
Kapitel 2: Natürlich gibt es einen großen Deutschland-Pavillon, organisatorisch geführt von der Köln Messe. Aber auch ein Bundesland stellt sich in Dubai sehr gut dar: Baden-Württemberg. „THE LÄND“ zeigt einen hervorragenden Auftritt, Glückwunsch. Klein, aber fein. Mit einem guten Restaurant und einer Dachterrasse zur Entspannung.
“Der Pavillon ist ein Holz-Hybrid-Haus, das die Innovations-und Nachhaltigkeitsregion Baden-Württemberg verkörpert. Inspiriert vom schwäbischen Fachwerkbau, zeigt die parametrisch geplante Frontfassade die Möglichkeiten für das Bauen von morgen: Digitale Fertigung trifft auf klimagerechten Holzbau. Die Geometrie der Holzrippen ist mit diesem Prinzip bei gleichbleibenden Kosten individuell gestaltbar” – so ein Display in der Ausstellung.
Der deutsche Pavillon zählt zu den attraktivsten auf der EXPO. Die durchschnittliche Wartezeit liegt bei 60 – 90 Minuten. Und das von früh bis spät, von 10am bis 10pm.
Der deutsche Pavillon ist als „Campus Germany“ gestaltet. Jeder Besucher muss sich am Eingang registrieren und erhält einen intelligenten Begleiter, ein digitales Namensschild, das bei den Interaktionen wichtig wird.
Im Eingangsbereich laufen die Besucher an Stelen und runden Displays über alle Bundesländer vorbei.
Dann folgt die Einführung in die verschiedenen Bereiche der Ausstellung, eine kurze Erklärung zu den Labs: The Energy Lab, The Future City Lab, The Biodiversity Lab and The Culture Lab. Sie alle bieten eine Fülle von personalisierten Interaktionen – dank Namensschild. Edutainment pur. Mehr Interaktionen habe ich in keinem anderen Länderpavillon gesehen.
Noch vor den Labs tauchen die Besucher in den Pool der 100.000 Ideen ein. Jeder gelbe Ball soll für eine Idee stehen. Ob es wirklich 100.000 Bälle und Ideen sind, ist nicht so entscheidend. Wichtig ist, dass die Besucher mit dieser Station spielerisch und farbenfroh auf die mehr wissenschaftlichen Bereiche in den Obergeschossen eingestimmt werden.
Die abschließende Show in der Graduation Hall bringt alle Besucher in Bewegung – gemeinsames Schaukeln schafft Energie zur Lösung der Herausforderungen.
Und noch ein Asset: Das Restaurant ist super, die Currywurst lecker und das Bier bezahlbar. Beim deutschen Pavillon ist der Inhalt imposanter als die Hülle. Kommt auf der EXPO selten vor.
Genau umgekehrt ist es beim Schweizer Pavillon und zum Teil auch bei Österreich.
Unter dem Motto „Austria makes Sense“ bietet der österreichische Pavillon einen sandfarbenen entschleunigten Raum mit wenigen Informationen. Österreich verzichtet auf ein digitales Feuerwerk, was auch erfrischend sein kann. Ich war jedoch enttäuscht.
Langeweile auch im Schweizer Pavillon. Von außen eine grandiose Idee.
Der Beginn großartig: Wir machen eine Bergtour im Nebel, erfrischend.
Dann im Erdgeschoss eine langweilige Sponsoren-Präsentation. Schade. In Erinnerung bleibt der Pavillon aufgrund der Architektur. Die Spiegelwand lässt die Besucher zum Teil der Fassade werden. Mit den für den roten Teppich ausgegebenen weiß-roten Schirmen ein wunderbarer Fotopoint.
Wir verlassen die Schweiz und reisen nach Benelux.