In 80.000 Schritten um die Welt – Südasien
Kapitel 8: Der Weg von den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) nach Indien und Pakistan ist nicht weit. Von Indien erwarte ich einen Auftritt, der der Größe und Vielfalt des Landes gerecht wird. Meine Erwartungen werden übertroffen. Von Pakistan, das einen hohen Anteil der Arbeitskräfte in den VAE stellt, lasse ich mich überraschen. Und genieße Architektur und Tourismus-Werbung. Andere Staaten, wie Bangladesch oder Sri Lanka, fallen dem knappen Zeitbudget zum Opfer.
Indien
Der auf den ersten Blick langweilige indische Pavillon
Der Pavillon ist nahezu eine perfekte Mischung aus Geschichte, Nachhaltigkeit und Zukunftsprojekten. Die Architektur ist massiv, alles andere als elegant. Wobei die dynamische Fassade die 75-jährige Reise der größten Demokratie der Welt erzählt. Jede Woche wird sie zu einem Bildschirm, auf dem drei ausgewählte Geschichten über den „ständigen Wandel“ und die „zeitlose Beständigkeit“ eingeblendet werden. Im Innern führen Rolltreppen, ich fühle mich wie in einem Kaufhaus, zu den einzelnen Etagen.
Im indischen “Kaufhaus”
Die Ausstellungen im Pavillon
Trotzdem ist der vierstöckige Pavillon ein MUSS für jeden Besucher, denn die Aufbereitung der Themen in Schrift und Bild ist sensationell. Die Bandbreite der Themen reicht von Ayurveda und Yoga bis zum Weltraum.
Auf großen Leinwänden werden wundervolle emotionale Bilder der indischen Kultur, Regionen und Landschaften gezeigt, ein optisches Vergnügen. Ebenso werden technologische Projekte präsentiert.
Leider sind meine emotionalen Fotos für die Veröffentlichung unzureichend. Sorry!
Indien ist stolz auf seine schnell wachsende Wirtschaft. Aussagekräftige Displays führen in mehr als 20 Branchen ein.
Der indische Pavillon bringt den Besucher an seine Aufnahmekapazität. Wer sich intensiv mit der Heimat von 1.3 Millionen Menschen aus über 700 Stämmen und Gemeinschaften und 19.000 Sprachen und Dialekte beschäftigen möchte, muss mehrmals in den Pavillon. Viele Pavillons betonen zu sehr die Images, zeigen begrenzte Inhalte. Bei Indien ist die Synthese vollkommen, fast schon over the top: Ein Überfluss an emotionalen Bildern, ein Überfluss an informativen Inhalten.
Wir werden mit diesem Herrn verabschiedet
Zudem zeigt Indien während der Dauer der EXPO mehr als 100 Filme aus der größten Filmindustrie der Welt.
Pakistan
Der bunte Glas-Pavillon ist ein Eyecatcher. Bei Tag und in der Dunkelheit. Eine der farbigsten Stationen auf der EXPO 2020. Unter dem Motto „Pakistan’s Hidden Treasures” wird ein Land vorgestellt, das sich bislang als Tourismus-Destination unter Wert verkauft. Das Innere des Pavillons ist ebenso beeindruckend. Die Gänge zwischen den Ausstellungsräumen, dort die Images von atemberaubenden Landschaften im Norden und von farbenprächtigen Kulturen im Süden und gelegentlich coole Kunstinstallationen. Sachthemen kommen bei diesem Feuerwerk allerdings etwas zu kurz.
Schätze an den Wänden
Ich hätte ob der wunderschönen Landschaftsbilder sehr viel mehr Zeit im Pavillon verbringen müssen
Leider ein unscharfer Eindruck vom Ende einer bemerkenswerten Kunstinstallation. Wir gehen durch einen Regenwald und werden virtuell nass
Aber Pakistan ist nicht das einzige Land, das bei seinem Auftritt auf der EXPO 2020 mehr touristisch als wissenschaftlich orientiert ist.
Von Pakistan geht es in den Südosten von Asien. Mit einigen Enttäuschungen.
