skip to Main Content
Menü
3D646CB3 4344 4474 9FD2 B9493A939B16 1 201 A

Rom – Eine kleine Brunnentour

Rom wird auch „Città dell’acqua“ , die Stadt des Wassers, genannt. Neben den mehr als 2.000 Trinkbrunnen, bietet die Stadt eine Fülle von imposanten Zierbrunnen, die vor allem Piazzas so erlebens-und liebenswert machen. Mein Rundgang erstreckt sich auf sieben verschiedene Orte. Die ersten Brunnen stehen auf dem Petersplatz. Rom near by.

Piazza San Pietro

Dieser einzigartige Platz befindet sich in einem grandiosen Gleichgewicht. Drei Elemente tragen dazu bei: der Obelisk und die Zwillingsbrunnen. Leider ist aus Gründen der Wasserknappheit, meine Einschätzung, die links vor dem Dom stehende Fontana Vaticano von Gian Lorenzo Bernini, 1675 fertiggestellt, an allen zehn Tagen trocken (Blickrichtung Dom).

Fontana Vaticano ohne Wasser

In der ersten Woche bewundere ich die Wasserspiele des Zwillingsbrunnens, der Fontana San Pietro, gestaltet und 1616 fertiggestellt von Carlo Maderno. In der zweiten Woche bleibt auch der Zwilling trocken.

Das kühlende Nass – nur für flugfähige Zweibeiner

Beide Brunnen beziehen ihr Wasser über eine 64 Kilometer lange Leitung aus dem nordwestlich von Rom gelegenen Braccianosee in den Sabatini-Bergen.

Piazza della Repubblica

Der nächste Brunnen, die Fontana delle Najadi, befindet sich auf der Piazza della Repubblica. Das Foto mache ich während Hop On – Hop Off. Der Brunnen, vier Wassernymphen spielen mit vier Tieren, wird 1901 eingeweiht. Die vier Tiere symbolisieren vier Arten von Gewässern: Der Schwan die Seen, die Wasserschlange die Flüsse, der Drache die unterirdischen Gewässer und der Hippokamp die Ozeane. Diese von Mario Rutelli 1912 gestalteten Paare sind um die Allegorie „Der die widrigen Naturkräfte besiegende Mensch“ angeordnet, die den Meeresgott Glaukos darstellt.

Lange war der Brunnen umstritten. Römische Stadträte wollten die unbekleideten Figuren aufgrund ihrer „lasziven Posen“  sogar entfernen lassen.

Piazza di Spagna

Noch bekannter als der Brunnen Fontana della Barcaccia ist die nur wenige Meter entfernt liegende Trinita dei Monti, die Spanische Treppe. Sie ist 100 Jahre jünger als der in Bootsform von Pietro Bernini zwischen 1627 und 1629 gebaute Brunnen. Pietro Bernini ist der Vater von Gian Lorenzo Bernini (u.a. Fontana Vaticano, Fontana del Tritone).

Eine wunderschöne Kombination aus Brunnen, Treppe und Kirche

Der Legende nach ist die Form des Brunnens von einem Boot inspiriert, das dort nach der Tiber Flut Weihnachten 1598 strandete.

Piazza Barberini

Ein weiterer sehenswerter Brunnen, Fontana del Tritone, liegt auf der Piazza Barberini. Er wurde in der Zeit 1642 – 1643 von Gian Lorenzo Bernini geschaffen, eine Auftragsarbeit von Papst Urban VIII. Er zeigt, wie vier Meereswesen rückwärts aus dem Wasser zur großen Jakobsmuschel emporsteigen. In der Jakobsmuschel sitzt der kräftige Sohn des Meeresgottes, der aus seinem Horn eine Fontäne nach oben speit.

Eine sehr angenehme Umgebung mit interessanter Gastronomie, unter anderem mit der Dachterrasse des Kaufhauses La Rinascente (Rooftop Empfehlung).

Piazza Navona

Die drei Brunnen auf der Piazza Navona sind als Gesamtkomposition ein Höhepunkt der römischen Brunnenkultur. Im Norden der Piazza liegt der Neptunbrunnen, Fontana del Nettuno. Neptun, mit Najaden und Seepferdchen, kämpft gegen ein Seeungeheuer.

Das Becken wurde 1574 von Giacomo della Porta gebaut, die Figuren 1873 hinzugefügt.

In der Mitte das Prunkstück, der Vierströmebrunnen, Fontana dei Fiumi.

Im Hintergrund die Kirche Sant Agnese in Agone

Links der Ganges. Aufgrund seiner Schiffbarkeit trägt der Flussgott ein Ruder. Rechts der Nil. Das Gesicht des Flussgottes ist von einem Stück Stoff bedeckt, da man damals nicht wusste, wo der Nil beginnt

Links der Rio della Plata. Damals galt Amerika als reich, und so sitzt der Flussgott auf einem Haufen Münzen. Rechts die Donau. Der Kopf des Flussgottes berührt das Wappen von Papst Innozenz X

Gian Lorenzo Bernini, wir kennen ihn schon, ist der Schöpfer des Meisterwerkes der italienischen Barockarchitektur. Der Name des Brunnens leitet sich von den Flüssen Nil, Ganges, Donau und Rio della Plata ab, die mit vier Flußgöttern die damals vier bekannten Kontinente Afrika, Asien, Europa und Amerika verkörpern sollen. Der Brunnen mit Obelisk in der Mitte wurde in den Jahren 1648 bis 1651 erbaut und fertiggestellt.

Und im Süden der Piazza der Mohrenbrunnen, Fontana del Moro.

Das Pendant zum Neptunbrunnen wurde 1575 von Giacomo della Porta erbaut. 1655 war es dann der uns schon bekannte Gian Lorenzo Bernini, der im Auftrag von Papst Innozent X den Brunnen überarbeitete und die Hauptfigur nebst Delphin hinzufügte. Wie beim Neptunbrunnen, kämpft auch hier eine Figur mit einem Repräsentanten des Wassers. Der Mensch ringt mit dem Meer.

Piazza di Trevi

Der bekannteste und größte Brunnen in Rom ist fast 50 Meter breit und 26 Meter hoch. Ein Prachtstück. „La Dolce Vita“ – Erinnerungen werden wach. Nein, nicht Bernini hat den Brunnen gestaltet, sondern Nicola Salvi zwischen 1732 und 1762. Genauer gesagt neugestaltet, denn einen Brunnen gab es an dieser Stelle seit 1453. Der Auftrag für Salvi kam von Papst Urban VIII.

Blick auf die “Tribüne”

Thema des Brunnens ist das Meer. In der Mitte der Meeresgott und ein muschelförmiger Streitwagen, der von zwei Pferden gezogen wird. Ein Pferd ist ruhig, das andere wild. Das soll die Launen des Meeres widerspiegeln. Wie an anderer Stelle bereits geschrieben: Münzen haben wir nicht geworfen. Wir kommen auch ohne Münzwurf, linke Hand, rechte Schulter, nach Rom zurück.

Last but not least der siebte Ort für eine wunderbare römische Brunnenkultur.

Straßenkreuzung auf dem Quirinalhügel

Diesmal nicht auf einer Piazza, sondern an der Kreuzung von Via Quirinale und Via delle Quattro Fontane. Die barocke Brunnenanlage besteht aus Marmor-Einzelbrunnen an den vier Ecken der Kreuzung, 1588 gestaltet. Ich habe leider nur zwei fotografiert. Die Figuren stellen vier Götter dar: die Flussgötter von Arno und Tiber sowie die Göttinnen Diana und Juno.

Der Arnobrunnen zeigt einen bärtigen, nur mit einem Tuch  bekleideten Mann, der sich mit seinem linken Arm auf einen liegenden Krug stützt. In seiner rechten Hand hält er einen Blumenstrauß. Hinter ihm ein Löwenkopf. Der Junobrunnen zeigt eine Frau, die ein wallendes Kleid trägt. Sie stützt ihren linken Arm auf einen Löwenkopf, ihre rechte Hand ruht auf ihrem Knie. Über und hinter ihr wachsen eine Palme und Weinreben, neben ihr schnattert eine Gans.

Weitere Brunnen 

  • Am Palazzo Farnese, auf der Piazza Farnese, zwei Brunnen mit Steinwannen aus den Caracalla-Thermen
  • Auf der Piazza del Quirinale der Dioskurenbrunnen
  • An der Piazza San Bernando der Mosesbrunnen
  • Auf der Piazza Mattei der Schildkrötenbrunnen
  • Auf der Piazza del Popolo der Löwenbrunnen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back To Top