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Like and Dislike

Wir wollten ursprünglich zwei Monate in Chicago leben. Gut, dass es nur zwei Wochen waren. Dabei ist Chicago als Stadt attraktiv. Die Lage am Lake Michigan, der Chicago River, die vielen Parks und die kulturellen Angebote geben der Stadt die Lebensqualität, die auch Best Ager schätzen. Chicago wird nie langweilig. Und dennoch hat mich unser Aufenthalt in Chicago nicht überzeugt, weil meine Erwartungen oft enttäuscht wurden: sei es wegen schlechter Qualität, mangelnder Sauberkeit oder fehlender Kundenorientierung. Oft ist hier das wichtige Wort, denn es gab auch sehr positive Beispiele. Zwei Wochen sind nicht zwei Monate, ich weiß. Heißt, es mag sein, dass ich nach zwei Monaten anders geurteilt hätte, mehr positive Beispiele hätte nennen können. Keine Rolle hat die Insolvenzgefahr von Illinois gespielt.

Was hat mir also in diesen zwei Wochen Chicago und in den weiteren zwei Wochen Michigan nicht gefallen?

  1. Das Essen in Restaurants ist mehr an Quantität als an Qualität orientiert.
  2. Die Preise in Restaurants sind für die Qualität des Essens zu hoch.
  3. Die Trinkgeldkultur ist gewöhnungsbedürftig. Auf vielen Rechnungen waren die Optionen fürs Trinkgeld ausgedruckt. Zwischen 15 und 24 Prozent. Und das bei schlechtem Service.
  4. Der Kunde fühlt sich im Restaurant als notwendiges Übel, der geschäftsmäßig bedient und nach dem letzten Bissen auch geschäftsmäßig wieder verabschiedet wird. Die Rechnung liegt schon auf dem Tisch, bevor der Kunde die Rechnung bestellt.
  5. Die Sauberkeit in Hotelzimmern lässt oft sehr zu wünschen übrig. Und das nicht nur bei zwei oder drei Sternen.
  6. Die Preise für Übernachtungen, meist ohne Frühstück, sind für die gebotene Qualität zu hoch.
  7. Fast alle Hotels / Inns bieten eine Badewanne mit integrierter Dusche an.
  8. Die Einstellung des Mix aus „heiß“ und „kalt“ bei Duschen sollte vor dem Einstieg in die Badewanne erfolgen.
  9. Die Straßen / Highways sind zum Teil in einem sehr schlechten Zustand.
  10. Generell entspricht das Preis-Leistungsverhältnis nicht den Erwartungen an die Dienstleistungsgesellschaft USA.

Ich will nicht nur nörgeln. Das hat mir gefallen:

  1. Amerikaner haben eine recht disziplinierte Fahrweise. Autofahren, abgesehen vom Zustand der Straßen, macht Spaß.
  2. Die günstigen Preise für eine Gallone Benzin.
  3. Mit Amerikanern kommt man leicht ins Gespräch. Auch wenn es nur Small Talk ist.
  4. Im Supermarkt steht oft eine Einpackhilfe an der Kasse.
  5. Fast alle Grundstücke sind offen begehbar.
  6. Die Coffee-To-Go-Mentalität. Auch wenn die Einweg-Pappbecher als Umweltsünde gelten.
  7. Die Unbekümmertheit vieler Amerikaner, sich trotz Übergewicht in der Öffentlichkeit selbstbewusst zu „präsentieren“.

Lakefront Trail – Daumen hoch

Und noch drei Argumente für Chicago:

  1. Sehr gute Metro- und Businfrastruktur der Chicago Transit Authority (CTA)
  2. Kostengünstige Wassertaxis zur Fortbewegung auf dem Lake Michigan und dem Chicago River
  3. Hohe Dichte an Coffee Shops

Ja, es waren vier interessante Wochen in den USA. Trotz der Mängel, wir kommen wieder. Aber es wird dauern.

 

 

 

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