In 80.000 Schritten um die Welt – Amerika
Kapitel 11: Zum Abschluss der Weltreise Amerika. Von Nord nach Süd. Die USA überzeugen, Kanada enttäuscht. Über Panama und Jamaica, kleiner Seitensprung, geht es nach Südamerika. Kurzer Besuch in Venezuela, länger bleibe ich in Brasilien, um dann mit dem Trio Uruguay, Argentinien und Chile meine Reise zu beenden.
Kanada
Die Erwartungen sind hoch, das Ergebnis ist enttäuschend. Kanada präsentiert sich mit einem Pavillon, der von außen interessant ist, Holzfassade im Stil des Nahen Ostens, aber von innen wenig hergibt. Ja, eine imposante 360 Grad Show, einige ungewöhnliche Interaktionsmöglichkeiten und informative Displays. Hallo, wir sind in einem großartigen Land. Da erwarte ich mehr Innovation und Kreativität. Wieder mal – missed opportunity.
USA
Der Nachbar macht das besser. Unter dem Banner der Freiheit werden wir zunächst über ein bewegtes Laufband durch Meilensteine der amerikanischen Geschichte mitgenommen. Der Nachteil: Man kann nicht zurück.
Es folgt ein großer Saal mit einer achtminütigen Show über Freiheit, die Chancen schafft. Rote Liegekissen bieten den Besuchern eine komfortable Sicht auf die Projektionsfläche an der Decke.
Der dritte Schwerpunkt ist die Raumfahrt. Insgesamt kein Auftritt, der in Erinnerung bleibt, aber ein Auftritt mit deutlich mehr WOW-Effekten als Kanada.
Jamaica
Kleiner Seitensprung nach Jamaica. Sehr informativ, sehr bunt, sehr Reggae-orientiert. Sehr personalisiert, ich treffe zum Beispiel Bob Marley und Usain Bolt, genieße karibische Vibrationen in Musik und Kulinarik.
Wie auf einem Straßenfest. Überschaubare Größe, aber definitiv einer der „coolest kids on the block“. Bei keinem anderen Pavillon auf der EXPO 2020 fällt der EXIT so schwer.
Panama
Sympathischer Standard aus Displays und Interaktion. Höhepunkt ist die virtuelle Reise durch den Panamakanal. Als Tor zu Nordamerika bietet Panama durchaus Investitionsmöglichkeiten.
Venezuela
Ein recht kurzer Besuch im imposanten Pavillon.
Venezuela bietet wunderbare Bilder – Die Wirklichkeit im Land sieht jedoch anders aus.
Brasilien
Der Pavillon ist eine gelungene Kombination aus einem riesigen Wasserbassin zur Unterhaltung und einer multi-medialen Ausstellung im 1. Obergeschoss zur Information. Die tiefer gehende Botschaft: Schützt unsere Flüsse und Seen vor Umweltverschmutzung und erhaltet unsere Biodiversität. Bei den EXPO-Themen liegt der Fokus auf Nachhaltigkeit, bei der Branchenpräsentation auf Landwirtschaft. Der offene Pavillon spendet Schatten tagsüber und bietet Lichtspiele in der Dunkelheit.
Uruguay
Ein gewinnender Auftritt mit einem klaren Bekenntnis zu nachhaltigem Tourismus. In den letzten Jahrzehnten wurde die Wirtschaft liberalisiert und wirbt heute erfolgreich um Investoren. Uruguay gilt als eines der sozial fortschrittlichsten Länder in Südamerika. Weinproben stehen ab 17:00 Uhr auf der Agenda.
Argentinien
Der argentinische Pavillon liegt vis-a-vis. Wie auch in Uruguay wird Fußball als DNA des Landes hervorgehoben.
Im kleinen Kino wird wundervolle Natur gezeigt – Argentinien ist mehr als eine Reise wert.
Technologische Errungenschaften und die Bedeutung des Landes als Brücke in die Antarktis ergänzen einen sehr sympathischen Auftritt.
Auch in Argentinien gibt es kulinarische Spezialitäten zu probieren.
Chile
In Finnland gestartet, endet meine Weltreise in Chile. Ein langgeschnittener Pavillon in rot, interessante Displays über chilenische Talente, Innovationen und Potentiale.
Ein Schwerpunkt sind die erneuerbaren Energien. Natur und Kultur ergänzen das Selbstbewusstsein, mit dem Chile auf der EXPO 2020 auftritt.
Ausgespart habe ich bislang meinen Besuch von drei Ländern, die gegenwärtig die Weltpolitik bestimmen: Russland, Belarus und die Ukraine. In Kapitel 12 werfe ich kurz einen Blick in die Pavillons. Und bitte um Nachsicht, dass ich Aggressoren und die um Freiheit kämpfende Ukraine in ein Kapitel werfe.