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Aruba – We are Aloe

Aloe gehört zu Aruba wie der Eifelturm zu Paris. Vor hundert Jahren waren zwei Drittel der Insel mit Aloe bedeckt, Haupteinnahmequelle für die ländliche Bevölkerung nach der Zeit der Goldgewinnung. Heute ist Aloe zwar immer noch überall präsent, es gibt wohl kaum einen Haushalt, der keine Aloe-Pflanzen im Garten oder am Haus hat, aber nicht mehr der wichtigste Wirtschaftsfaktor. Diese Rolle hat der Tourismus übernommen. Die Geschäfte mit Aloe sind bei Aruba Aloe auf gegenwärtig 60 Hektar gebündelt. Cornelius Eman gründete das Unternehmen 1890. Zu dieser Zeit war die Aloe Pflanze knapp 50 Jahre auf der Insel. Das Unternehmen, weiterhin im Familienbesitz, wird seit über einem Jahr von Remko van der Veldt geführt und steht  vor einer spannenden Expansion. Aloe ist ein Symbol im Wappen von Aruba und damit fester Bestandteil der Insel-DNA. Ein Aufenthalt auf Aruba ist ohne den Besuch von Aruba Aloe in der Pitastraat 115 in Oranjestad nicht rund.

Vor unserer Reise hatte unsere Airbnb-Vemieterin Sharon den Kontakt zu Remko van der Veldt hergestellt. Als wir am 22. Januar in unser Lagoon Studio einziehen, finden wir auf dem Bett einen „Aloe-Gruß“ mit der Visitenkarte des Geschäftsführers. Der erste Schritt in das Herz des Besuchers.

Nach unserer Ankunft in Hato, Standort von Fabrik, Verwaltung, Museum und Shop, demonstriert uns eine Mitarbeiterin das Schälen eines Aloe-Blattes und das Extrahieren von Aloin, das früher als wirksames Laxans eingesetzt wurde. Aloin findet sich in der gelblichen Faserschicht direkt unter der Blattoberfläche. In Aloe Produkten ist Aloin heute nicht mehr enthalten, es wird zusammen mit den Blättern entsorgt. Gearbeitet wird nur mit dem Mark der Pflanze, dem Blattinnern, aus dem das hochwertige Gel gewonnen wird.

Es schließt sich ein Rundgang im kleinen Museum an. Die Infotafeln sind professionell gestaltet, der Lerneffekt ist groß. Remko erklärt uns die einzelnen Verarbeitungsschritte. Zuerst werden die Blätter geerntet, gewaschen, desinfiziert und geschnitten. Diese vier Tätigkeiten erfolgen ausschließlich manuell. Dann wird das Gel extrahiert, gefiltert, mit Konservierungsstoffen angereichert und dann zum fertigen Produkt je nach Rezeptur gemischt. Diese Tätigkeiten erfolgen industriell. Wir lesen über die Geschichte von Aloe auf Aruba und über die allgemeine Geschichte von Aloe, die bis 1500 B.C. zurückgeht. Ein sehr angenehmer Rundgang. Der zweite Schritt in das Herz des Besuchers.

Dann besuchen wir die Fabrik, werfen einen Blick in die verschiedenen funktionalen Räume, bewundern die Foto-Kollektion im Gang und werden mit den wichtigsten Produktlinien vertraut gemacht. Die Aloe-Produktpalette besteht aus Aruba Aloe, Desert Bloom, Island Remedy und Alhydran. Im Produktkorb von Aruba Aloe (100 Prozent Aloe Vera Gel) liegen Lotionen, Cremes, Sonnenschutzmittel bis zu 50+, Seifen, Shampoos, Shower Gels und Hautpflegemittel wie Alcoholada Gel. Wir haben Alcoholada Gel (enthält Lidocain) mit großem Erfolg auf Bonaire eingesetzt, wo uns die Mücken stark geplagt haben.

Die Produktlinien Desert Bloom und Island Remedy sind Pflegelinien, die neben Aloe Vera Gel auch andere pflanzliche Inhaltsstoffe enthalten. Anwendungsbereiche für diese Lotionen und Cremes sind Gesicht, Körper und Hände. Alhydran ist ein medizinisches Produkt, das nach Wundverschluss, zum Beispiel nach Verbrennungen, auf die Haut aufgetragen wird, um Narbenbildung zu verhindern und Juckreiz zu reduzieren.

Für Remko van der Veldt sind die USA der bei weitem wichtigste Exportmarkt, bei fast 1.4 Millionen amerikanischer Touristen pro Jahr auf Aruba überrascht das nicht. Europa, insbesondere Deutschland, kommt im zweiten Halbjahr 2018 stärker in den Fokus. Aruba Aloe wird moderat expandieren, mit Augenmaß die Produktionskapazitäten ausweiten. Neue Hallen sind in Planung. Die Technologie kommt aus Amerika. Gegenwärtig bieten 16 Verkaufsstellen Aloe-Produkte auf Aruba an. Insgesamt 123 Mitarbeiter stehen auf der Payroll. Entweder über diese Shops oder, besser, durch einen Besuch der Fabrik kommen die Touristen aus aller Welt mit dem „World´s Finest Aloe“ in Berührung.  Sind sie zufrieden mit den Produkten, können sie in ihrem Heimatland Nachschub online bestellen.

Das Prinzip ist einfach und wirksam. Wer einmal die Qualität der Aruba Aloe Produkte kennengelernt hat, wird darauf nicht mehr verzichten wollen. So sind auch wir zu Fans geworden.

Wissenschaftlich arbeitet das Unternehmen seit Jahrzehnten mit der Universität Leiden in den Niederlanden zusammen, nicht nur in der Qualitätskontrolle, sondern auch in der Entwicklung neuer Produkte. Qualität ist für Remko van der Veldt das A&O des Erfolgs. Aruba Aloe ist ISO zertifiziert und wird regelmäßig von der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) überprüft. „Tierversuche gibt es bei uns nicht“, so der CEO zum Thema Produktentwicklung. Überhaupt, Remko van der Veldt, der, wie er sagt, „dummerweise“ eine Einladung zum Kaffee bei den Eigentümern von Aruba Aloe in 2016 annahm und nach dem Kaffee die Zusage für den Geschäftsführerposten hatte, weiß was er will. Diese Investition in eine Tasse Kaffee hat sich für die Eman-Familie ausgezahlt. Keine einseitigen Abhängigkeiten von Handelsketten, jederzeit Produktverfügbarkeit gewährleisten. Remko van der Veldt, analytisch, empathisch, kundenorientiert, hat klare Vorstellungen.

Bislang haben wir in unseren karibischen Wochen vier Aruba Aloe Produkte eingesetzt: Alcoholada Gel, Shampoo, Seife und Sonnenschutz. Für alle vier gebe ich die Note „sehr gut“. Wir werden diese Produkte, und vielleicht noch weitere, in Deutschland online bestellen und künftig im Reisegepäck haben. In der Hoffnung, vital älter zu werden.

 

 

 

 

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