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Reykjavik – Die nördlichste Hauptstadt in Europa

Wir haben gebucht: Frankfurt – Reykjavik – Montreal. Mit Icelandair. Spontan entscheiden wir uns für einen Stopover in Island, acht Tage, davon vier in Reykjavik und Umgebung und vier an der Südostküste. Ursprünglich wollten wir die Ringstraße 1 von Reykjavik nach Reykjavik fahren, insgesamt 1.332 Kilometer. Wir haben diese Idee schnell verworfen. Lieber weniger fahren und mehr sehen. Höfn war deshalb unsere östlichste und Borgarnes unsere westlichste Destination. Ein begrenzter geografischer Ausschnitt. Trotzdem sind es in diesen acht Tagen 1.560 Kilometer geworden. Autofahren in Island ist (im Sommer) sehr bequem: gute Straßen, 90 km/h Höchstgeschwindigkeit, wenig Verkehr. Ich habe die Überlandfahrten sehr genossen, vor allem die Strecke von Vik nach Höfn.

Blick auf den Vatnajökull.

Bei unserer Ankunft am 15. August um 4pm, der Zeitunterschied zu Deutschland beträgt minus zwei Stunden, begrüßt uns sehr dezent die isländische Sonne. Eine Passkontrolle findet nicht statt. Der Duty Free Shop für den preiswerten Alkoholeinkauf liegt direkt neben den Gepäckbändern. Letzte „Tankstelle“ vor der isländischen acht bis zehn Euro-Realität für ein Bier. Mit dem Mietwagen, ein VW Polo, fahren wir in unser kurzfristig gebuchtes Hotel Heidmörk in Kopavogur. Kurzfristig deshalb, weil Gudrun, unsere Airbnb-Gastgeberin, die Buchung aus Dezember 2017 für vier Tage Reykjavik vier Tage vor unserer Ankunft nicht mehr auf dem Schirm hatte, und wir daher mit einem „I am so sorry“, bei ihr nicht übernachten konnten. Eine unglaubliche Geschichte, unsere, nach Dubai, zweite negative Erfahrung mit Airbnb-Gastgebern.

Kunst am Perlan.

Die Strecke vom Flughafen zum Hotel beträgt 48 Kilometer. Außentemperatur 15 Grad. Es ist ein langer Weg durch die karge Landschaft ins grüne Reykjavik. Am nächsten Morgen lacht uns die Sonne intensiv an. Unser erster Tag, es sollten 17 Grad werden, beginnt traumhaft. Unsere Wetter-App sagt Regen, wird aber durch die Wirklichkeit, Sonne, widerlegt. Reykjavik liegt wunderschön am Ufer einer Bucht, auf Isländisch bedeutet der Name „dampfende Bucht“. Über 35 Prozent der ca. 350.000 Einwohner leben in Reykjavik. In Kopavogur, die zweitgrößte Gemeinde in Island, sind es zehn Prozent.

Perlan – Das Museum für Naturwunder.

Blick von der Aussichtsplattform auf Reykjavik.

Führung durch die Eishöhle bei minus 10 Grad.

Tolle Einblicke im Perlan, Warmwasserspeicher für die Hauptstadt und Museum der Naturwunder Islands, in die Welt der Gletscher und Eishöhlen, tolle Ausblicke von der Hallgrimskirkja, die größte Kirche in Island, und ein Besuch des imposanten Konzerthauses Harpa, in dessen Tiefgarage wir parken, machen den Tag zu einem motivierenden Start unserer achtmonatigen Weltreise. Parken im Harpa: acht Euro für vier Stunden. Parken in der Düsseldorfer Innenstadt ist teurer.

Die größte Kirche in Island.

Blick vom Turm.

Die Kirche in der Abendsonne.

Das architektonisch wertvolle Konzerthaus.

Rückansicht.

Beeindruckend auch in Innern.

Die Preispolitik im Perlan überrascht mich positiv. Normalpreis für den Eintritt 3.900 isländische Kronen pro Person. Das sind 31 Euro. Weil jedoch aufgrund eines Feuers im Frühjahr umfangreiche Renovierungsarbeiten im Außenbereich im Gang sind, das Innenleben mit Eishöhle und Ausstellung ist voll funktionsfähig, wurde der Eintrittspreis auf 1.900 isländische Kronen gesenkt. Nur auf der Aussichtsplattform wird der Besucher mit den Renovierungsarbeiten konfrontiert. Eine sehr faire Geste.

Zum Mittagessen gehen wir ins „Rok“ gegenüber der Hallgrimskirkja. Sehr gute Qualität, aber erstmals werden wir mit dem kulinarischen Preisniveau in Island so richtig konfrontiert. Die junge Kellnerin bringt uns die Speisekarte. „Our dishes are medium-sized. We recommend to take at least two“. In der Tat. Ein Gang ist zum Sattwerden zu wenig. Für meine Portion „Cured Reindeer with blue cheese, almonds and burned butter“ zahle ich 15 Euro.

Sehr lecker.

Abends gehen wir zu einer InterNations-Veranstaltung in die In-Bar „Petersen svitan“ mit schöner Dachterrasse. Ein kurzweiliger Abend mit sympathischen Expats und Einheimischen, und für uns, als InterNations, mit Happy Hour Preisen: Bier plus Aperol Spritz für 17 Euro. Als wir kurz vor Mitternacht im Hotel sind, haben wir zwei Gewissheiten: Island ist teuer, und Reykjavik ist eher ein großes Dorf als eine europäische Hauptstadt.

Die Menschen genießen die wenigen Sonnentage.

Am nächsten Morgen sehen wir keine Sonne. Wolken, helle und dunkle, haben die Lufthoheit. Wir fahren erst mittags in die Stadt. Strolling around, die Ecken erkunden, die wir am Vortag nicht gesehen haben. Auf der Suche nach dem Besonderen in Reykjavik stoße ich auf das Isländische Phallus-Museum in der Laugavegur 116. Eintritt: Zwölf Euro. Skurril, ein Museum für Phallen und Phallusteile vom Wal bis zum Hamster, garniert mit penis-assoziierter Kunst und Gebrauchsgegenständen. Das Museum ist ein großer Raum mit drei kleinen Nebenzimmern und natürlich einer Merchandising-Abteilung. Professionell vermarktet, den Katalog  über die 217 Ausstellungsstücke gibt es in sechs Sprachen, ist das Museum eher eine „nice to visit“- Aktivität als ein „Must Do“ auf der Reykjavik-Agenda.

Ein Museum für internationales Publikum.

Freie Kunst. Die isländische Nationalmannschaft stand, so sagt man, nicht Modell.

Der Gründer des Museums am Telefon.

Reykjavik in zwei Tagen, das ist zu schaffen. Es sei denn, klassische Museumsbesuche stehen auf der Agenda. Aber selbst mit mehreren Museumsbesuchen, zum Beispiel das Isländische Nationalmuseum, kann die nördlichste Hauptstadt von Europa in drei Tagen bequem in der Tiefe entdeckt werden.

Tag 3 sollte der teuerste Tag in Island werden. Wir fahren zur Blue Lagoon.

 

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