Die Geschichte einer Geburt
Dubai steht für Zukunft. Vergangenheit ist nur selten ein Thema. Eine wundervolle Ausnahme ist das Etihad Museum. Eröffnet am 5. Januar 2017. Das Museum entführt den Besucher in den Zeitraum 1968 bis 1974. In die Zeit der Gründung der Vereinigten Arabischen Emirate. Ich war dort an einem Montag von 12:30 bis 14:15 Uhr und hatte das Museum für mich allein. Ein tolles Gefühl.
Das Museum, 500 Meter von der Jumeirah Moschee entfernt, liegt neben dem “Union House”, dem Geburtsort der Vereinigten Arabischen Emirate. Hier wurde 1971 der Vertrag zur Gründung der emiratischen Föderation unterzeichnet. In der Außenanlage mit dem über 100 Meter hohen Flaggenturm (an meinem Tag wehte die Flagge leider nicht) befindet sich auch das historische Gästehaus, wo 1971 die Herrscher der Emirate vor der Unterzeichnung des Föderationsvertrages zusammenkamen.
Im Museum, 25 Dirham Eintritt, dominieren interaktive Präsentationsformen. Es macht großen Spaß, aktiv in die Geschichte der VAE eintauchen zu können. Fotos, Filme und Ausstellungsstücke vervollständigen die Reise in die Vergangenheit. Besucher lernen Kultur und Tradition kennen und erfahren, wie das Leben vor der Föderation aussah. Ein tolles Museum.
Besonders spannend fand ich die Präsentation der damaligen Herrscher der sieben Emirate mit vier bis fünf Erinnerungsstücken, die ihre Persönlichkeit ausdrücken sollen. Interaktiv mit Bildschirm und passiv mit Vitrine.
So wird Sheikh Zayed bin Sultan Al Nahyan aus Abu Dhabi als weltoffener und eleganter Herrscher mit Armbanduhr von Patek Philippe, goldener Taschenuhr, Sonnenbrille, Gebetskette und Spazierstock dargestellt.
Sheikh Rashid bin Saeed Al Maktoum aus Dubai lässt mit Bisht und Agaal (tradionelle Bekleidung), Pfeife und Tabak, Koran, Pass und Lesebrille mehr Nähe zur arabischen Scholle zu. Wahrlich nicht das Dubai von heute und morgen.
Die Erinnerungsstücke von Sheikh Khalid bin Mohammed Al Qasimi aus Sharjah drücken Stolz und Bescheidenheit aus: Gold-und Silbermünzen mit seinem Porträt, sein Siegel und zwei banale Gegenstände des Alltags, Alarmwecker und Telefon.
Bei Sheikh Rashid bin Humaid Al-Nuaimi aus Ajman und Sheikh Ahmed bin Rashid Al Mualla aus Umm Al Qawain sind es nahezu identische Erinnerungsstücke: Pass, Silberring, Taschenuhr und Dolch. Lesebrille, Ajmann, und Gold-und Silbermünzen, Umm Al Qawain, ergänzen die Sammlung. Unspektakulär für die beiden kleinsten Emirate, aber auch mit dem Dolch ein Zeichen der Stärke und Mut.
Bei Sheikh Saqr bin Mohammed Al Qasimi aus Ra´s Al-Chaima und Sheikh Mohammed bin Hamad Al Sharqi aus Fujairah vereinen sich Stolz, Mut und Tradition. „Wir kämpfen für unsere Identität“ mit Pistole und Dolch und „Wir sind stolz auf unsere Tradition“ mit Gold-und Silbermünzen, Medaille und traditionellem Bekleidungsstück (Bisht).
Abu Dhabi ist das flächenmäßig größte Emirat, gefolgt von Dubai, Sharjah, Ra´s al-Chaima, Fujairah, Umm al Qawain und Ajman. Bei der Einwohnerzahl führt Dubai vor Abu Dhabi und Sharjah.