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Oman – Charmante Bodenständigkeit

Alternativ zur Verlängerung des südafrikanischen Touristenvisums verlassen wir am 12. Dezember 2023 das Land, um nach drei Tagen Dubai den Oman und Saudi-Arabien zu bereisen. Auf dem Flug nach Riyadh denke ich über den Oman nach und bin sehr angetan: Ich habe die 14 Tage genossen.

Der Flug von Dubai nach Muscat dauert 40 Minuten

Nach Ankunft mit Oman Air auf dem Muscat International Airport ist der Mietwagen schnell startklar. Für unseren ersten Programmpunkt „Nizwa und die Berge“ mieten wir einen Kia 4 x 4, Voraussetzung für den Jabal al Akhdar und ratsam für den Jebel Shams.

Sehr angenehmes Fahrgefühl. Kleine Pause auf dem Weg nach Misfah al Abriyyin

Eingebucht sind wir für die erste Nacht in einem „Dry Hotel“, ein Hotel ohne Alkohol. Wir erleben freundliche, Englisch sprechende Menschen an der Rezeption, einen guten Service „It´s my job“, und ein sehr ordentliches Preis-Leistungsverhältnis. Was wir zu dem Zeitpunkt nicht wissen: alle drei Faktoren sind repräsentativ für den Oman. Die Omanis beeindrucken mit einer charmanten Bodenständigkeit, einer angenehmen Kundenorientierung und einer geerdeten Gelassenheit. Eine Weiterempfehlung mit ganzem Herzen.

Der omanische Dolch schlägt bei den Preisen zu. Zu den z.B. im Restaurant ausgewiesenen Preisen addieren sich in vielen Fällen: Acht Prozent Service Charge, fünf Prozent Municipality Tax, fünf Prozent VAT und vier Prozent Tourism Tax, in der Summe 22 Prozent

Architektonisch bleibt der Oman „auf dem Teppich“. Keine Prachtbauten auf der Jagd nach Superlativen, sehr gute breite Straßen, die zum Rasen einladen. However, die Radarüberwachung ist unheimlich, stationär und mobil. Höchstgeschwindigkeit 120 km/h.

An den Highways stehen diese netten Säulen etwa alle zwei Kilometer. Auf Nebenstraßen stehen häufig Radarboxen. Dennoch testen viele Omanis die Beschleunigung ihrer Autos zwischen den Säulen

Und noch eine Einschränkung: Der Oman ist ein Land der „speed humps“. In kleinen Städten und Dörfern bringen diese den Autofahrer an den Rand der Verzweiflung. Trotzdem macht Autofahren Spaß. Selbst in der Hauptstadt geht es recht zivil zu, kein Vergleich zu Saudi-Arabien. Das Benzin ist mit 0.55 Cent / Liter preisgünstig, die meisten Autos schlagen bei 120 km/h mit einem nervigen Piepsen Alarm, sodass unbemerktes zu schnelles Fahren theoretisch nicht vorkommen darf.

Im Norden und Nordwesten scheint der Oman nur aus kargen Bergen zu bestehen. Freileitungsmasten sind “treue” Weggefährten

Überlandfahrten sind allerdings hart an der Grenze zur Trostlosigkeit, nicht nur wegen der geringen Verkehrsdichte. Der Oman scheint nur aus kargen und steinigen Bergen mit Freileitungsmasten zu bestehen, auf den ersten Blick interessant, aber nach einer Stunde doch eher langweilig. Muscat hat keinen ÖPNV, nur Taxis. Glücklicherweise brauchen wir diese nicht, denn seit dem ersten Abend weiß ich, dass die Taxipreise verhandelt werden müssen, es gibt keine Taxameter. Das Bier im Park Inn, nur einen Steinwurf von unserem Hotel entfernt, war mit neun Euro um fast vier Euro preiswerter als die Taxifahrt dorthin und zurück.

Sympathiepunkte gewinnt der Oman auch bei der gelebten weiblichen Kleiderordnung. Schwarze Abayas und Hijabs bestimmen zwar das Straßenbild, es wird aber modisch sehr viel ausprobiert. Vor allem tragen mehr als 95 Prozent der omanischen Frauen keinen Nijab, der das Gesicht bedeckt. Face-to-face ist, anders als in Saudi-Arabien, im Oman Normalität.

Nach dem vierten Tag wechseln wir am Flughafen den Mietwagen. Für Wüste, wir werden vom Camp an einer Tankstelle abgeholt, und Muscat genügt ein „normaler“ PKW, wir bekommen einen MG 5.

Der ebenfalls weiße MG 5 an der Promenade in Muttrah

Als wir im Hormuz Grand Muscat, Radisson Collection, einschecken, macht uns der Rezeptionist ein „unmoralisches“ Angebot: Für zusätzlich 40 Euro pro Nacht (2 Pax) können wir einen Lounge Access buchen. Das heißt, wir können von 7pm-9pm in einer separaten Lounge im vierten Stock essen (sehr leckeres Buffet an allen Tagen), und wir können unbegrenzt Alkohol trinken, Gin, Whiskey, Wein und Bier. Rückblickend ein tolles Angebot, das unser Budget trotz Mehrzahlung deutlich entlastet.

Das Hotel hatten wir ursprünglich nicht gebucht. Wir wollen fünf Tage ins Avani, die kleine Schwester vom Anantara. Als wir den genauen Anreiseweg bei Google eingeben, stellen wir fest, dass das Avani “verschwunden” ist. Vom Avani erhalte ich noch Anfang Dezember das Welcome für die Buchung. Ergebnis der Recherche, wohlgemerkt keine offizielle Info vom Avani: Das Hotel heißt jetzt Maani. Was ist jetzt mit unserer Buchung für das Avani? Der eMail-Verkehr läuft ins Leere, so müssen wir nolens volens einen Tag früher nach Muscat, um beim Maani persönlich aufzuschlagen. Wir buchen alternativ das Hormuz Grand. Das Ende der Avani-Geschichte: Das Maani entlässt uns ohne Kosten aus dem Vertrag. Wahrlich kein Ruhmesblatt für Anantara / Avani

Verzichtet haben wir auf Hiking in Wadis, Strandbesuche, lohnt sich in Muscat nicht wirklich, und auf die Besichtigung vieler historisch bedeutsamer Festungen. Ausnahme Nizwa.

Mehr dazu im Beitrag “Nizwa und die Berge”

Bei der Planung für 14 Tage teilen wir den Oman in drei Erlebniswelten ein: Nizwa und die Berge, Übernachtung in der Wüste und Muscat. Für Salalah hätten die 14 Tage gereicht, wenn wir drei Tage Muscat eingespart hätten. Aber nur drei Tage in den Süden? Dann lieber Salalah als eigenständigen, mindestens einwöchigen Programmpunkt erleben.

Weihnachten im Oman

Heiligabend ist Chillen im Hormuz Grand angesagt.

Merry Christmas

Relaxen am Pool, Weihnachtsoratorium (über Kopfhörer) in der Lounge, Dinner. Am ersten Weihnachtstag fahren wir zur Sultan-Qaboos-Moschee, zum Royal Opera House und zu verschiedenen Fünf-Sterne-Hotels, um dort einen Cappuccino zu trinken. Und am zweiten Weihnachtstag besuchen wir Muttrah und genießen einen langen Spaziergang an der Corniche. Mehr über unser Five Star Hopping und Muttrah im Beitrag “Unterwegs in Muscat”. Eine klassische Weihnachtsagenda mit Sonne in einem muslimischen Land.

 

 

 

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