Auf sieben Hügel musst Du gehn
Keine Angst, die Höhenmeter sind bescheiden. Die sieben östlich des Tiber liegenden historischen Hügel, damals nach einem Überfall der Gallier im Jahr 387 v. Chr. durch den Bau der Servianischen Mauer geschützt, sind zwischen 45 und 65 Meter hoch. Für die Fitness also keine Herausforderung. Namentlich sind es Kapitol, Palatin, Viminal, Quirinal, Esquilin, Caelius und Aventin.
Starten wir mit dem Kapitol
Der Hügel liegt unmittelbar neben dem Monumento a Vittorio Emanuele II. Die Hauptattraktionen sind der Senatorenpalast, das heutige Rathaus, die von Michelangelo entworfene Piazza del Campidoglio mit dem Reiterdenkmal von Marc Aurel, die Kapitolinischen Museen und die Basilika Santa Maria in Aracoeli. Man fühlt es immer noch, wenn man die große Freitreppe von der Piazza Venezia zur Piazza del Campidoglio hinaufgeht – das Kapitol war das damalige Machtzentrum Roms. Ein wunderbarer Ort, auch um von den Terrassen auf Forum Romanum und Trajansforum zu blicken.
Der zweite Hügel ist der Palatin
Dieser Hügel gilt als die Wiege Roms. Die ersten Siedlungen werden auf das zehnte Jahrhundert vor Christus datiert, Rom wird offiziell erst 753 v. Chr. gegründet. Der Legende nach sollen Romulus und Remus einen Disput ausgefochten haben: Romulus wollte den Palatin als Gründungshügel, Remus den Aventin. Romulus ging als Sieger hervor. Damals wurden Tempel, Villen der Kaiser, Regierungs-und Repräsentationsgebäude auf dem Palatin gebaut. Heute geht man auf einem ausgeschilderten „Rundweg“ durch die Ruinen.
Der dritte Hügel ist der kleinste der sieben Hügel: Viminal
Auf dem Hügel, der gefühlt keiner ist, befinden sich das Innenministerium, Palazzo del Viminale, das Opernhaus Teatro dell´Opera di Roma und die Diokletiansthermen, früher ein Ort der Wellness, heute eine der vier Locations des Römischen Nationalmuseums. Integriert ist eine Kirche. Nicht weit von den Thermen liegt die Piazza della Repubblica mit dem Najaden-Brunnen (Blogbeitrag: Rom – Eine kleine Brunnentour).
Der nächste Hügel ist der Quirinal
Diesen Hügel erreiche ich über eine große Treppe, die direkt zum Palazzo del Quirinale führt. Hier arbeitet seit 1947 der Präsident der Italienischen Republik. Früher war der Palast Sommerresidenz der Päpste. Auf der Piazza del Quirinale stehe ich vor dem Dioskurenbrunnen. In unmittelbarer Nachbarschaft treten die Barockspezialisten Gian Lorenzo Bernini und Francesco Borromini wieder in Erscheinung: Bernini mit der Kirche Sant Andrea al Quirinale und Borromini mit der Kirche Sant Carlino delle Quattro Fontane. Sehr angenehm ist der Giardino del Quirinale mit Skulpturen und dem Reiterdenkmal von Carlo Alberto di Savola-Cavignano.
Nummer fünf ist der Esquilin, der höchste der sieben Hügel
Der Esquilin ist der höchste und größte der sieben historischen Hügel. Er umfasst mehrere Stadtviertel, darunter Monti, mit dem Bahnhof Termini und der Marienbasilika Santa Maria Maggiore (Blogbeitrag: Kirchentag in Rom II). In der Antike lag hier ein Friedhof für Sklaven und den römischen Plebs ohne Geld.
Weiter geht es mit dem grünen Caelius-Hügel
Bekannt sind die Caracalla-Thermen aus dem 3. Jahrhundert n. Chr., die Basilika Santo Stefano Rotondo (Rom II lässt grüßen) sowie Park und Villa Celimontana. Höhepunkt ist jedoch die Basilika Sant Giovanni in Laterano (Blogbeitrag: Kirchentag in Rom II).
Und der letzte Hügel, Nummer sieben, ist der Aventin
Eine heute gehobene und recht teure Wohngegend. Der Aventin ist der südlichste der sieben Hügel. An seinem Fuß liegt der Circus Maximus. Ich war vom Charme der Grünanlagen und ruhigen Straßen sehr beeindruckt. Die Highlights sind das berühmteste Schlüsselloch Roms (Buco di Roma), die Basilika di Santa Sabina (Blogbeitrag: Kirchentag in Rom I), der Orangengarten mit einem wunderbaren Rundumblick auf Rom und der städtische Rosengarten.
Damit ist das Kapitel Rom I geschlossen. ARRIVIDERCI ROMA.