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Rund um den Lake Michigan (II)

Nach dem Lunch im Public Market treffen wir um 3pm Margaret. Sie hat viele Jahre in Deutschland gelebt, strahlt eine besondere Herzlichkeit aus. Margaret erzählt uns kurz die Geschichte der Stadt und lädt uns zu einer Rundfahrt in ihrem Privatwagen ein. Dankend nehmen wir an. Sie geht mit uns zunächst ca. 400 Meter über die drei Meilen lange Uferpromenade am Milwaukee River. Dieser Riverwalk ist ein wahres Schmuckstück. Wir fahren am spektakulären Art Museum vorbei, an den einladenden Parks am Lake, um dann Richtung Stadtzentrum abzubiegen, in die Brady Street mit ihrer lebhaften Kneipenszene. Über den Milwaukee River geht es in den Historic Third Ward, einem ehemaligen Lagerhallenviertel mit der North Old World 3rd Street und deutschen Reminiszenzen. Vorbei am sehr beliebten Mader´s Restaurant im bayrischen Stil, Usingers Wurstladen und der German Beer Hall – dreimal Deutschland auf 100 Meter.

Wolken über dem Riverwalk

Obwohl sich mittlerweile Regentropfen unter die wenigen Sonnenstrahlen gemischt haben, sind wir von dem, was wir von Milwaukee sehen, begeistert. Margaret hatte für uns bis 5pm Zeit. Deshalb konnten wir die Highlights nur aus dem vorbeifahrenden Auto bewundern. Ideal wäre es gewesen, am nächsten Tag nochmals zu Fuß in die Stadt einzutauchen. Mehr vom Riverwalk, mehr Zeit in den wunderschönen Parks am Lake, mehr vom Art Museum, mehr vom Historic Third Ward. Doch die Fähre über den Lake Michigan war bereits gebucht. Kurz nach 5pm wird der Regen heftiger. Wir entscheiden, ins Hotel zurückzufahren. Schade, Milwaukee, knapp 600.000 Einwohner, hat uns sehr gut gefallen, ist deutlich mehr als zwei Tage Sightseeing wert. Die zweitgrößte Stadt am Lake Michigan liegt im Bundestaat Wisconsin, gilt als die Hauptstadt der Deutschen in der Neuen Welt. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es 14 deutschsprachige Tageszeitungen, die deutsche Bier-Bautradition prägt Milwaukee bis heute.

18.Juni. Jonathan, der Rezeptionist des Hilton Garden Inn, ist wie an den Tagen zuvor bester Laune. Wir frühstücken heute Morgen auf „seine“ Einladung, er schenkt uns zum Check-Out den Adapter des Hotels für die Laptops, und auch die Getränke an der Bar vom Vorabend sind auf der Rechnung nicht aufgeführt (zur Erklärung: die junge Frau an der Bar fand den entsprechenden Beleg nicht mehr ???). Entspannt fahren wir gegen 10am auf die I-43 Richtung Manitowoc, von wo wir die „S.S. Badger“ nach Ludington nehmen. Abfahrt ist um 1pm. Diese Autofähre ist das letzte mit kohlegefeuerten Dampfkesseln und Kolbendampfmaschinen angetriebene Schiff in den USA, das im regelmäßigen kommerziellen Einsatz steht.

Die S.S. Badger erwartet uns

Wir passieren die Sicherheitskontrolle, Security mit Hund, der den Wagen beschnüffelt, und parken den Wagen in der vorgesehenen Lane mit offenem Fenster und Schlüssel in der Mittelkonsole. Die Angestellten der Betreibergesellschaft nehmen uns die Verantwortung  ab. Sie fahren alle Autos in den Bauch des Schiffes und in Ludington auch wieder in die Freiheit. Wir gehen derweil an Bord. Bei der vierstündigen Überfahrt über 62 Meilen sitzen wir am Achterdeck, also hinten, und genießen das herrliche Wolkenspiel und die ruhige See.

Auf der Überfahrt

Stimmungsvoll

Als wir um 6pm in Michigan ankommen, ist es dort schon 7pm. Zwischen Wisconsin und Michigan ist der Zeitunterschied eine Stunde. Wir warten mit den anderen Passagieren auf dem Parkplatz an der Anlegestelle in Ludington auf unsere individuellen Pferdestärken. Ich fühle mich wie im Theater, auf der Bühne fahren die Autos vor. Oder wie beim Warten auf die Koffer im Flughafen. Da kommt er, unser Wagen, nach ca. 15 Minuten.

Da steht er – links

Ludington ist eine typische amerikanische Kleinstadt, mit Stränden, die über Michigan hinaus populär sind. Doch wir interessieren uns um 7:30pm nur für zwei Dinge: Unsere gebuchte Unterkunft “Viking Arms Inn“ und eine Möglichkeit, zu Abend zu essen. Unser Motel ist klassisch, wir fahren auf die Parkbucht Nr. 149 und stehen mit unserem Wagen direkt vor der Haustür Nr.149. Die Nacht ohne Frühstück kostet 109 Dollar, wahrscheinlich kein Schnapper. Aber sauber. Auf Empfehlung des Rezeptionisten essen wir im Old Hamlin. Gute Wahl.

19.Juni. Nach dem Frühstück im Old Hamlin fahren wir fast fünf Stunden bis Mackinaw City. 330 Kilometer über Manistee, Frankfort, Empire, Traverse City und Petoskey. Als wir um 3pm im „American Boutique Inn-Lakeview“ ankommen, sind wir etwas verunsichert. Von außen macht das 2,5 Sterne Haus einen gefälligen Eindruck.

Unser Hotel mit den “Award Winning Themed Rooms”

Zudem liegt es nur knapp 100 Meter vom Lake Michigan entfernt, mit 23 Themenzimmern, anscheinend eine Attraktion auf der Tourismus-Agenda, und einem Pool. Wir wohnen im Zimmer „Somewhere in Time“. However: Als Lobby dient ein etwa fünf Quadratmeter großer Raum, und im sich anschließenden Frühstückszimmer stehen vier Tische für maximal zehn Personen. Müssen wir ein Ticket für einen Frühstücksslot ziehen? Zwischen 6 und 7pm bietet das Haus „Wine & Cheese“ an. Kostenlos. Wir sind insgesamt nur acht Gäste, die das Angebot in Anspruch nehmen. Geht also! Danach gehen wir in die Stadtmitte, ca. 400 Meter entfernt. Im “Dixie Saloon” finden wir einen Tisch für das Abendessen. Um uns herum auf den Bildschirmen läuft Baseball.

Bemerkenswert an unserem Themenzimmer sind weder der fehlende Schreibtisch noch der Baldachin über unserem Bett, sondern die Hebel für warm und kalt im Mini-Bad. Diese beiden Hebel haben uns, zumindest zu Beginn, an unserer Intelligenz zweifeln lassen. Die richtige Temperatur des Wassers einstellen ist eine Herausforderung, die zum Fiasko werden kann, wenn man schon in der Badewanne steht. Deshalb immer warm und kalt von außen mischen, und erst bei einer angenehmen Temperatur in die Wanne steigen. Wie auch am Duschende zuerst aus der Wanne steigen und die Hebel von außen bedienen.

… tbc

 

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
  1. Ich hätte nicht gedacht, dass es in Chicago deutsche Läden wie Mader´s Restaurant im bayrischen Stil, Usingers Wurstladen und der German Beer Hall gibt. Danke für den Tipp, dass Milwaukee wirklich deutlich mehr als zwei Tage Sightseeing wert ist. Interessant, dass die Autofähre die letzte ihrer Art in den USA ist, die noch mit einem Dreizug-Dampfkessel betrieben zum Einsatz kommt.

    1. Milwaukee ist klasse, wir wollen bald wieder hin. Milwaukee ist nicht nur deutsch-affin, wie Mader´s Restaurant et.al, sondern ein Schmelztiegel vieler Kulturen. Ein offenes Amerika.

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